Verluste der Aktionäre ausgeglichen: Klage gegen weltweit tätiges Gesundheitsunternehmen
Der Sachverhalt
Sirtex Medical Limited (Sirtex) stellt Einzeldosen einer radioaktiven Behandlung gegen inoperablen Leber- und Dickdarmkrebs her und vertreibt diese. Das führende Produkt von Sirtex ist eine gezielte Strahlenbehandlung mit dem Namen SIR-Spheres Y-90. Es ist zum Vertrieb in Australien, der Europäischen Union und den USA zugelassen. Fast der gesamte Umsatz von Sirtex wird mit diesem Produkt erwirtschaftet.
Am 24. August 2016 informierte Sirtex den Markt, dass das Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2017 weiterhin „Wachstum im zweistelligen Bereich beim Dosisabsatz“ erwarte. Dies wurde vom damaligen CEO Gilman Wong im Rahmen der sechs Wochen später stattfindenden Hauptversammlung bekräftigt. Am darauffolgenden Tag verkaufte Herr Wong 74.968 Anteile an Sirtex im Wert von 2.135.378 Dollar, was eine Woche später dem Markt offengelegt wurde. Am 9. Dezember 2016 gab Sirtex einen erheblichen Rückgang bei den Erträgen und beim Wachstum des Dosisabsatzes bekannt. Am Tag nach dieser Bekanntgabe brach der Aktienkurs bei erhöhtem Handelsvolumen um 37 % ein. Eine Woche später gab Sirtex Ermittlungen im Fall des von Herrn Wong getätigten Handels bekannt und der Kurs fiel um weitere 9 %.
Unsere Rolle
Wir finanzierten eine Sammelklage der Aktionäre gegen Sirtex wegen der Vorwürfe gegen das Unternehmen und dessen CEO Gilman Wong aus der Zeit vom 24. August 2016 bis zum 16. Dezember 2016. Die Klage macht geltend, dass die Information über das Wachstum des Dosisabsatzes im Geschäftsjahr 2017 irreführend gewesen sei und einer plausiblen Grundlage entbehrt habe. Außerdem soll Sirtex im entsprechenden Zeitraum seinen fortlaufenden Publizitätspflichten aus dem Corporations Act 2001 (Cth) (australisches Commonwealth-Gesetz über Gesellschaften von 2001) nicht nachgekommen sein. Zudem wird Sirtex vorgeworfen, den Markt darüber getäuscht zu haben, dass Herr Wongs Verhalten mit den Corporate-Governance-Richtlinien vereinbar gewesen sei. All dies soll dazu geführt haben, dass Aktien im betreffenden Zeitraum überbewertet gewesen seien und die Käufer dementsprechend einen zu hohen Preis gezahlt hätten.
Das Ergebnis
Der Rechtsstreit wurde im August 2019 im Wege eines Vergleichs gegen Zahlung von 40 Mio. australischen Dollar beigelegt.