Wertpapier-Klage mit Ausstiegsmöglichkeit gegen Pharmaunternehmen
Wir finanzieren derzeit für einen großen staatlichen Rentenfonds einen in Quebec anhängigen Wertpapierprozess mit Ausstiegsmöglichkeit (opt-out action), in dem es um den Vorwurf der Preismanipulation und der verfälschten Buchführung geht. Der Fonds verlangt Schadensersatz für den Kurseinbruch der Aktie von Valeant um mehr als 90 %. Die Klage ist auf Grundlage des Quebec Securities Act (Wertpapiergesetz von Quebec) und des Civil Code of Quebec (Zivilgesetzbuch von Quebec) eingereicht worden.
Der Vorwurf lautet, dass die Führungsebene von Valeant die Geschäftsergebnisse des Unternehmens bewusst falsch dargestellt habe. Dazu soll ein Netzwerk verdeckt gesteuerter Apotheken, betrügerische Preisgestaltungen und Rückerstattungen sowie manipulierte Bücher genutzt worden sein. Dieses Vorgehen ermöglichte es Valeant, neu ausgegebene Wertpapiere im Wert von mehr als 15 Mrd. US-Dollar zu künstlich überhöhten Preisen an Investoren zu verkaufen. Die Führungsebene soll sich dabei selbst durch Kapitalbeteiligungen und Ausgleichszahlungen um hunderte Millionen US-Dollar bereichert haben. Valeant nutzte außerdem zahlreiche betrügerische Geschäftspraktiken, um den Absatz seiner Medikamente bei drastischer und weit über dem Branchenniveau liegender Preiserhöhung zu fördern.
Die Geschäftspraktiken von Valeant führten zu Kongressanhörungen sowie Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der United States Securities and Exchange Commission (SEC, amerikanische Börsenaufsichtsbehörde). Als dies dem Markt bekannt wurde, stürzte die Marktkapitalisierung des Unternehmens um nahezu 80 Mrd. US-Dollar ab. Der Aktienkurs von Valeant brach von über 260 US-Dollar im August 2015 auf weniger als 25 US-Dollar am 7. Juni 2016 ein, was zu massiven Verlusten der Investoren führte.